Ich atme ein, ich raste aus - lass uns über Resilienz sprechen.
„Ich atme ein, ich atme aus“ – ein Satz, der oft als Mantra für Ruhe und Gelassenheit genutzt wird. Doch seien wir ehrlich: Manchmal atmen wir ein … und dann explodieren wir trotzdem. Statt Gelassenheit kommt Wut. Statt Besonnenheit kommt Frustration. Und genau hier kommt Resilienz ins Spiel.
Resilienz ist mehr als „tief durchatmen“
Natürlich hilft es, einmal tief Luft zu holen. Doch echte innere Stärke entsteht nicht allein durch bewusstes Atmen – sondern durch die Fähigkeit, mit Druck, Stress und Herausforderungen so umzugehen, dass sie uns nicht dauerhaft aus der Bahn werfen.
Resilienz bedeutet nicht, nie wieder auszurasten.
Resilienz bedeutet, schneller wieder in die eigene Mitte zu finden.
Resilienz bedeutet, Emotionen zu regulieren – nicht zu unterdrücken.
Warum es okay ist, mal auszurasten – aber nicht dauerhaft darin zu bleiben
Emotionen sind wie Wellen: Sie kommen, sie gehen. Der Schlüssel liegt darin, nicht in ihnen zu ertrinken. Wer immer nur versucht, sich mit „positivem Denken“ zu beruhigen, ohne die Ursache des Stresses anzuschauen, landet oft in einem inneren Kampf mit sich selbst.
Denn Resilienz heißt nicht, alles einfach wegzuatmen – sondern:
✔ zu erkennen, was uns triggert
✔ Verantwortung für unsere Reaktionen zu übernehmen
✔ neue Strategien zu entwickeln, um mit Druck umzugehen
Der Unterschied zwischen „funktionieren“ und wirklich resilient sein
Manche Menschen glauben, Resilienz bedeutet, immer stark zu sein. Keine Schwäche zu zeigen. Einfach weiterzumachen. Doch das ist nicht Resilienz – das ist reines Durchhalten. Und wer nur funktioniert, statt sich bewusst zu stärken, zahlt irgendwann einen Preis dafür.
Resilienz heißt:
Sich selbst verstehen, statt sich zu verurteilen
Emotionale Regulation statt bloßer Selbstbeherrschung
Handlungsfähig bleiben – auch in herausfordernden Momenten
Atmen – aber richtig
Also ja, tief durchatmen hilft. Aber es geht nicht nur darum, Luft zu holen – sondern darum, Raum für sich selbst zu schaffen. Raum, um die eigenen Reaktionen zu reflektieren, sich zu regulieren und langfristig Strategien zu entwickeln, die uns stabiler machen.
Also: Ich atme ein … und entscheide mich bewusst für meinen nächsten Schritt.
Das ist echte Resilienz.